Schräglehre

Meine Schräglehre ist eine ca 35,5 x 60 cm große und 1,5 cm starke Multiplexplatte, in die ich mehrere Nuten gefräst habe.

Die Nuten sind so breit gefräst, dass der Vierkant der Schlossschrauben sich in den Nuten gut bewegen lässt, ohne dass dieser sich drehen kann. Die Nuten sind von der Unterseite her so tief und breit ausgefräst, dass der Schlossschraubenkopf versenkt ist.

Die Schraube wird dann mit dem Gewinde entweder durch einen genuteten Halter oder durch einen Anschlagklotz geführt und von oben mit einer 6 mm Mutter in Verbindung mit einer breiten Unterlegscheibe angezogen.

 

Die Schräglehre wird zwischen Sägeblatt und Parallelanschlag geführt wird. Sie dient dazu, reproduzierbar und genau Keile (ab) zu schneiden, um z.B. angeschrägte Tischbeine herzustellen.

 

Die Stärke des verarbeitbaren Holzes ist durch die Sägeblatthöhe abzüglich der Stärke der Multiplexplatte vorgegeben, bei mir also ca. 70 mm.

 

Die linke Seite der Multiplexplatte ist identisch mit der Schnittlinie. Die Werkstücke werden entsprechend dieser Schnittlinie wie gewünscht mit entsprechend langen Schrauben und den Haltern auf die Platte gespannt.

 

Für ein Projekt habe ich damit mehrere ca. 65 mm starke und ca. 20 cm lange Keile gesägt. Diese waren exakt und reproduzierbar gesägt. Wichtige Voraussetzung dafür ist eine sehr genaue 90° Einstellung des Sägeblatts. Bei meiner Säge stelle ich das Sägeblatt hoch und justiere es dann von der Seite des Parallelanschlags aus mit einem Winkel (Lichtspalt) und/oder einem Neigungsmesser.

 

Das Werkstück ist gut und sicher fixiert, da es an dem Winkelklotz und den Begrenzungsklötzen anliegt und durch das Verschrauben mit den Haltern sehr gut festgeklemmt wird. Zum Führen ist nur die rechte Hand nötig, die sich so weitgehend aus dem Gefahrenbereich des Sägeblatts befindet.

 

Man könnte noch einen Griff aufschrauben, der in den Nuten befestigt wird, oder den Parallelanschlag zu einer Zwangsführung mit einbeziehen.

 

Dies ist natürlich nur eine (meine) häufig genutzte Methode zum „Anschrägen“, man kann das auch mit der Oberfräse machen, oder z. B. auch mit dem Dickenhobel. Heiko Rech hat dieses Verfahren auf seiner Seite/Blog sehr schön beschrieben: Schräg hobeln statt schneiden.

Wie so oft muss auch hier jeder den für sich richtigen Weg selbst finden.