Tannenbäume

Ja haben wir denn schon wieder Weihnachten?

Noch nicht, kommt aber manchmal schneller als einem Lieb ist.

 

Inspiriert durch einen Artikel in der Holzidee 10 von 2010 (S. 30 ff ) meinte meine Frau schon vor längerer Zeit, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, Tannenbäume als Fensterdekoration vor unser Treppenhausfenster zu stellen. Könntest du doch in deiner Werkstatt... .

Schnell versprochen, aber leider schon ein Weihnachten ohne Bäume vorbeigegangen. Also musste diesmal etwas früher zu Werke gegangen werden.

 

Um die Bäume überhaupt stellen zu können, musste erstmal eine mobile Fensterbank gebaut werden.

 

Die Tannenbäume waren als nächstes an der Reihe.

 

Da ich nicht der große Künstler bin, nehme ich gerne freie Vorlagen aus dem Internet und ändere diese nach meinen Vorstellungen ab. Die daraus entwickelte Papierschablone wurde von der Auftraggeberin abgesegnet und dann auf eine 8mm MDF-Platte grob übertragen. Es sollten 2 eher schlanke und 2 etwas breiter Bäume entstehen. Ich habe die gleiche Schablone verwendet , nur bei den breiteren Bäumen erst die eine Seite angezeichnet, die Schablone etwas versetzt und dann die zweite Seite angezeichnet. MDF verwende ich u.a. dann gerne, wenn das „Holz“ später übergestrichen werden soll. Die Bäume wurden mit der Stichsäge ausgesägt (feines Sägeblatt für Konturen) und die Kanten beigeschliffen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Füße (und die Teelichthalter) für die Bäume wurden aus Eiche hergestellt. Sie sollten später geölt werden, um einen Kontrast zu den angemalten Bäumen zu erzielen.

Ein Stück Eichenbohle wurde wie üblich besäumt, 2 Seiten rechtwinklig abgerichtet und dann auf Dicke gehobelt. Aus diesem Stück wurde eine Leiste gesägt, die der gewünschten Breite für einen Fuß entsprach. Damit die Füße etwas gefälliger aussahen, wurden erst mit der TK 1688 die Längsseiten und später mit der Kappsäge die Querseiten angeschrägt. Anschließend wurden 8mm Schlitze zur Aufnahme (der Stämme) der Bäume in die Füße gefräst. (Füße mit doppelseitigem Klebeband in einer Richtung fluchtend auf den Montagetisch aufgeklebt und dann rechts und links Leisten zur Führung des Fräsanschlags und zum vermeiden von Kippeln mit Zwingen befestigt. Zur Sicherheit die abgeschnittenen Dreieckleisten eingelegt.)

 

 

 

 

 

Ausbesserung 1

Manchmal kommt es vor, das kleinere Macken an einem schon bearbeiteten Werkstück entstehen.

Meist lohnt es sich dann nicht, ein neues Teil anzufertigen, sondern ich repariere es dann . Hier ist z. B. eine kleine Abplatzung vom Holz an einem Fuß. Leim dazwischen geben, und mit Butterbrotpapier (zum trennen) und Klötzchen in die Vorderzange einspannen. Ruck zuck ist der Schaden behoben.

 

 

 

 

Die Teelichthalter mussten natürlich nicht so dick werden wie die Füße, dafür brauchte ich mehrere. Also wurde die restliche Bohle mit der Bandsäge aufgetrennt und dann auf Dicke gehobelt. Danach wurden die Umrisse der Halter mit der Bohrmitte aufgezeichnet. Zuerst habe ich mit der Standbohrmaschine und einem (nicht besonders guten) Forstnerbohrer die Löcher für die Teelichter gebohrt. Später wurden die Teelichthalter an der Bandsäge ausgesägt, am Bandschleifer (vorsichtig) beigeschliffen und am Frästisch abgerundet.

Je kleiner die zu bearbeitenden Stücke werden, je vorsichtiger gehe ich zu Werke.

 

 

 

 

 

Ausbesserung 2

Auf Bild 14 sieht man auf dem unteren Holzstück einen Riss im Holz, der oben durch den linken Halter geht. Hier machte es für mich keinen Sinn, den Halter neu anzufertigen. Die abgeplatzte Stelle am Halter wurde eben gehobelt oder geschliffen und dann ein Stück Holz mit ähnlich liegenden Jahresringen angeleimt. Dazu wurde hier provisorisch ein kleine „Fabrik“ gebaut. Das angeklebte Stück wurde beigeschliffen. Die Reparatur fällt definitiv nicht auf.

 

 

 

 

Ein Stern wurde zur ungefähren Orientierung entworfen, ausgeschnitten und dann als Muster für alle anderen Sterne genommen. Die Übertragung vom Muster auf die MDF-Abfallstücke vom Tannenbaumausschnitt geschah dabei recht großzügig, sodass gewollt immer etwas unterschiedliche Sterne entstanden, die dann mit der Dekupiersäge ausgeschnitten wurden.

 

 

 

 

Vor dem Anmalen der Bäume wurden die Stellen, die später verleimt werden sollten, mit Malerkrepp (Kreppband) abgeklebt und nach dem Trocknen der Farbe wieder entfernt. Die Füße und die Teelichthalter wurden geölt, wobei die späteren Leimflächen ausgelassen wurden. (Kreppband bzw. 8 mm MDF-Abfallstücke zum verschließen der Schlitze)

 

 

Das Verleimen der Bäume mit den Füßen und das Verleimen der Teelichthalter passierte zum Schluss. Die Sterne wurden auf der Vorder- und Rückseite der Bäume angeklebt. Hierbei wurden keine Zwingen verwendet, sondern außen einige Punkte Sekundenkleber und in der Mitte ein Klecks Kaltleim.

Im Nachhinein ist mir die Idee gekommen, dass man die Konturen der Tannenbäume noch mit LED-Bändern verstärken könnte, um die Stimmung noch zu erhöhen. Das ist vielleicht noch einen Versuch wert.

Schaun mer mal.

 

 

 

Fotoüberblick