Lichteinfälle

23.11.2012

Am letztem Wochenende hatten wir einen von diesen verregneten Novembersonntagen, bei denen man den Eindruck hat, es wird den ganzen Tag nicht hell.
Gut, wenn man dann das Holzhandwerksmuseum Hiddenhausen in der Nähe hat.
Noch besser, wenn an einem solchen Tag die (Sonder-)Ausstellung „Lichteinfälle“ zu sehen ist.

Öffnungszeiten sind Sonntags von 14-18 Uhr. Da passt es gut, das man hier auch selbst gemachten Kaffee und Kuchen bekommen kann.

Integriert in die sonstige Ausstellung sind 56 Lampen und Objekte zu sehen, die von einer Arbeitsgruppe des Museums entworfen wurden. Ein Teil der Lampen entstand durch umfunktionieren alter Holzbearbeitungswerkzeuge (Hobel, Zwingen, Löffelbohrer,...), ein anderer Teil wurde unter Verwendung verschiedenen Holzsorten (Walnuss, Eibe, Olive, Birke, Erle, Mooreiche u.a.) gefertigt. Für die Fertigung und Oberflächenbehandlung wurden verschiedene Techniken eingesetzt. (Drechseln, schnitzen, ölen u.a.)

Weiterhin kann man noch 7 (?) Lichtobjekte des Objektbauers Jochen Eilert sehen. Für mein Verständnis ist er Künstler, nach seiner Sichtweise Keinkünstler: „Kunst ist, wenn man' s nicht kann, denn wenn man' s kann, ist' s keine Kunst.“ (Johann Nepomuk Nestroy)

Das Museum ist in zwei restaurierten Scheunen untergebracht. In der einen ist die Tischlerei untergebracht, in der anderen findet man verschiedene Gewerke. Das sind Böttcherei (Faßmacherei), Zimmerei, Holzschuhmacherei, Drechslerei, Holzbildhauerei und Stellmacherei (Wagnerei, Radmacherei). Außerdem sind noch sehr schöne Puppenhäuser ausgestellt. Im Aussenbereich ist auch noch ein Sägegatter zu finden.

Der Schwerpunkt der normalen Ausstellung liegt auf den Werkzeugen, also den früher gebrauchten Handwerkzeugen und Maschinen für die Holzbearbeitung. Die einzelnen Werkzeuge sind strukturiert und liebevoll präsentiert. Man kann schnell einen guten Überblick gewinnen, entdeckt aber auch immer wieder neue Details.

Das Schönste am Museum ist aber die Atmosphäre. Man (zumindest jeder Holz-Werkstatt-Begeisterte) fühlt sich sofort wohl. Und das hat man mit der Ausstellung „Lichteinfälle“ noch gesteigert. Die Scheunen sind innen von der Grundbeleuchtung her ins Halbdunkel getaucht und beziehen einen Großteil ihres Lichts von den ausgestellten Objekten. Dadurch wird man von den Objekten gewissermaßen „geführt“. Sehr, sehr schön gemacht. Wir waren jedenfalls begeistert.

Das Vergnügen kostet 3,- pro Erwachsenen und man kann es noch jeden Sonntag (14 -18 Uhr) bis zum 16. Dezember genießen.

Wer mehr ausgeben will, kann auch Lichtobjekte kaufen. Da liegen die Preise zwischen 120,- und 3850,-.

 

Weitere Objekte von Jochen Eilert und Informationen über ihn findet man auf seiner Seite Keinekunst.

 

In der Fotogalerie habe ich versucht, die Atmosphäre der „Einfälle“ aus Holz, Licht und alten Werkzeugen anhand einiger willkürlich ausgewählten Ansichten zu vermitteln.

Fotogalerie: Lichteinfälle

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